Um nicht zu stürzen und sich dabei zu verletzen, sollten sie versuchen, Ihr Gleichgewicht möglichst schnell wiederzuerlangen. Bleiben Sie ruhig, suchen Sie Halt und versuchen Sie sich zu setzen. Schließen Sie die Augen nicht, sondern versuchen Sie mit Ihrem Blick einen Punkt zu fixieren. Führen Sie keine hektischen Bewegungen aus. Konsultieren Sie einen Arzt, wenn Sie den Grund für Ihren Schwindel nicht kennen.
Es gibt unterschiedliche Tests, die in der Diagnostik bei Schwindel-Patienten angewandt werden. Zum einen sind das neurologische Untersuchungen zur Überprüfung der Nervenfunktion sowie Tests, welche die einzelnen Sinne auf die Probe stellen, und zum anderen Tests, die das Gleichgewicht untersuchen. Typische Gleichgewichtstests, die der Arzt durchführt, sind der Romberg-Test und der Finger-Nase-Versuch sowie die Untersuchung des Gangs. Bitte führen Sie diese Tests niemals alleine durch.
Romberg-Test
Der Patient stellt sich mit geschlossenen Beinen aufrecht hin und schließt die Augen. Die Hände verhakt er ineinander. Dann bleibt er eine halbe Minute stillstehen, während der Arzt Bewegungen und Falltendenzen untersucht. Bei älteren Personen ist bei diesem Test Vorsicht geboten, da sie leicht fallen und sich verletzen können.
Finger-Nase-Versuch
Beide Arme werden ausgestreckt. Mit geschlossenen Augen soll der Patient nun versucht abwechseln den rechten und den linken Zeigefinger an die Nase zu führen. Hat der Patient Probleme, die Nasenspitze zu treffen, kann das auf eine Störung hinweisen.
Untersuchung des Gangs
Der Arzt lässt den Patienten mit offenen und mit geschlossenen Augen auf einer geraden Linie laufen. Anhand von Laufgeschwindigkeit und Falltendenz stellt er fest, ob eine Gleichgewichtsstörung vorliegen könnte.
Schwindel, der aufgrund nachlassender Funktionen des Gehirns auftritt, kann vorgebeugt werden, indem Koordination und Gleichgewicht aktiv trainiert werden. Koordinationsübungen erhalten die Kommunikation zwischen den verschiedenen Sinnen. Das Gehirn kann mit Auslösern von Schwindel besser umgehen, sodass sie im Idealfall keine Konsequenzen mit sich bringen. Bewegungen mit wechselndem Rhythmus, wechselnder Richtung und mit Drehungen eignen sich besonders gut. Tanzen, Ballspiele, Reiten, Turnen, Ski-Fahren, es gibt viele Möglichkeiten, Training für das Gleichgewicht mit Spaß zu verbinden.
Schwindel kann auch durch Gifte ausgelöst werden, zum Beispiel durch giftige Pflanzen, die unsere Ahnen häufig mit der Nahrung aufgenommen haben. In diesem Zusammenhang ist Brechreiz zu sehen. Im Grunde dient Übergeben dem Körper dazu, sich von giftigen Stoffen zu befreien. So hat der Körper in der Evolution über die Jahrtausende gelernt, sich bei Schwindel durch Erbrechen zu helfen. Leider wird uns auch dann schlecht, wenn Schwindel ganz andere Ursachen hat.
Die Entscheidung für eine Behandlung muss sich immer nach der konkreten Ursache der Schwindelanfälle richten. Sehr selten hat Schwindel eine Ursache, die sich operativ beseitigen lässt. In diesen Fällen kann die Operation dann aber zu einer dauerhaften Heilung führen.
Je nach dem, unter welcher Art von Schwindel man leidet, gibt es einen Zusammenhang zwischen Ohrgeräuschen und Schwindel. Bei Morbus Menière treten Ohrgeräusche infolge ins Ohr eingedrungener Lymphflüssigkeit auf. Bei den meisten Schwindelformen ist das Gehör jedoch nicht betroffen.
Bei der Menière-Krankheit treten immer wieder Attacken mit heftigem Schwindel und Übelkeit, Ohrgeräuschen und Hörverlust auf. In welchen Abständen die Schwindelattacken auftreten, kann ganz unterschiedlich sein – dazwischen können wenige Tage, Wochen oder sogar Jahre liegen. Schuld an den Symptomen ist Lymphflüssigkeit, die sich im Ohr in einem Säckchen anstaut. Reißt die Haut und die Flüssigkeit dringt ins Ohr ein, stört das den Gleichgewichtssinn.
Erster Ansprechpartner sollte beim Auftreten von Schwindel immer Ihr Hausarzt sein. Er lässt sich den Schwindel von Ihnen beschreiben und wird in einem Gespräch mit Ihnen versuchen, die Ursachen für den Schwindel herauszufinden. Dazu kommen eine körperliche Untersuchung sowie – falls erforderlich – Blutuntersuchungen, ein EKG und weitere Tests. Zudem helfen kleinere Gleichgewichtstests dabei, der Ursache auf die Spur zu kommen. Dabei werden vor allem die Standsicherheit und die Koordination überprüft. Der Romberg-Stehversuch, der Unterberger-Tretversuch und der Finger-Nase-Zeigeversuch sind Beispiele dafür. Je nachdem, welche Ursache für den Schwindel diagnostiziert wird, wird die entsprechend passende Behandlung in die Wege geleitet werden.
Gründe für Schwindel gibt es viele. Die meisten lassen sich gezielt behandeln. Konsultieren Sie einen Arzt, wenn bei Ihnen wiederholt Schwindelanfälle auftreten oder wenn Sie andauernd unter Benommenheit, Stand- und Gangunsicherheit leiden. Ihr Arzt kann Ihnen dabei helfen, die konkrete Ursache herauszufinden und mit Ihnen gemeinsam die richtige Therapie finden.
Schwindel ist eine in Arztpraxen sehr oft genannte Beschwerde. Besonders mit zunehmendem Alter häufen sich die Schwindelanfälle. Die Gründe dafür können ganz unterschiedlich sein. Von organischen Erkrankungen bis hin zu psychischen Problemen sind die Ursachen vielfältig. Besonders im Alter rufen natürliche körperliche Veränderungen, wie beispielsweise eine schlechtere Durchblutung im Gehirn, Schwindel hervor.